19. Mai bis 26. Juli 2020

"Songs of Sky" - Matthias Loebermann, Nürnberg

Sonderausstellung in der gotischen Hauskapelle

Matthias Loebermann ist Maler und Architekt. Seine Architekturen sind in ihre Umgebung eingefügte Objekte aus geraden Linien und Licht. In seinen Bildern hingegen sucht man die gerade Linie vergebens, und das Licht muß sich gegen wolkengleiche Elemente behaupten, die er mit, „Eisengrund“ auf Papier gebracht hat. Dieser ungewöhnliche Dispersionsfarbstoff ist angereichert mit Eisenstaub, der in oft mehreren Arbeitsgängen nach dem ersten Farbauftrag, mit Hilfe eines Oxidationsmittels, gesteuert zur Korrosion gebracht werden kann. Diese Verwandlung der Zeichnung kann für Linie und Farbton außergewöhnliche Dramatik hervorrufen. So verteilt er die schweren Pigmenten so geschickt über Papier, bis ihr Fluss zum Stillstand kommt, und erzeugt dadurch eine Leichtigkeit... Schicht auf Schicht baut und verwäscht er Wolkenlandschaften. Das Ergebnis ist verblüffend: Es scheint, als hätte Loebermann mit der Plattenkamera Wolkenwirbel festgehalten und in der Dunkelkammer fixiert.

In der gotischen Hauskapelle des Luftmuseums zeigt Loebermann mehrere Arbeiten der Serie „Aus dem Tagebuch eines Wolkensammlers“ aus den Jahren 2015-2018. Im Vorraum der Hauskapelle sind zwei ganz neue Arbeiten ausgestellt, unter anderem ein noch nie gezeigtes Bild aus dem Frühling 2020. Matthias Loebermann lebt und arbeitet in Nürnberg. Er studierte 1984 Architektur in Stuttgart und parallel Malerei an der AdBK Stuttgart. Seit 1996 ist er selbstständig als Architekt, Gründung des Büros aml und partner. Matthias Loebermanns neuestes Buch erscheint im Frühsommer 2020 im Büro Wilhelm Verlag. Die Ausstellung im Luftmuseum ist seine erste museale Ausstellung.
Fotos: Marcus Rebmann

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