Toni Scheubeck
Das Schwere ist die Wurzel des Leichten (Laotse)
Dieses Motto weist auf die Spannweite des in mehr als drei Jahrzehnten entstandenen künstlerischen Werks von Toni Scheubeck hin, das Steinskulpturen, luftige Objekte aus Draht und Tesafilm sowie konzeptuelle Zeichnungsserien umfaßt.
Toni Scheubecks Steine sind zwar schwer, wirken aber häufig leicht, wie bereits " Federstein" der Titel einer frühen Arbeit von 1980 erahnen läßt. Sein und Schein divergieren. Adern und Einschlüsse im Stein wecken die forschende Neugier des Künstlers. Geometrische Klarheit trifft auf organische, natürliche Formen.
Im Winter, wenn die Steinarbeit witterungsbedingt ruht entwickelt Scheubeck immer wieder Objekte, die dem Ernst und der Dauerhaftigkeit der Steine mit spielerischer Leichtigkeit und vergänglichem Material antworten.
Wie wissenschaftliche Seifenhautexperimente zum Thema Minimalfläche wirkt die Serie von Endlosknoten aus Draht, die mit Tesafilm bespannt sind. Aus Haselnußstäben entstehen selbsttragende Hebeltragwerkskuppeln, die später zeichnerisch nachvollzogen werden ebenso wie die Gravitationszeichnungen, die ein Pendel in Quarzsand hinterläßt.
Fotos: Marcus Rebmann