Zum zehnjährigen Jubiläum des „Luftmuseums“ möchte sich der Kurs der Geschichte des Gebäudes widmen, in dessen Mauern das Museum am 3. Juni 2006 eröffnet wurde. Es gibt sicher nur wenige Objekte in Amberg, mit einer so (abwechslungs-)reichen Geschichte. Entstanden ist das Gebäude als „vorderes Steinhaus an der Vils“ als Teil der Hofhaltung der Pfälzer Kurfürsten in Amberg. Nach dem Bau des neuen Schlosses (seit 1417) wurde die vordere Kemenate mit der Kapelle als Lehen ausgegeben. Von den Kastnern wurde das Anwesen an den Montanunternehmer Paulus Hegner verkauft (1524) und firmierte in der Folge als „Hegner’sches Freihaus“ sowie in der Baubeschreibung Henning Herders als „Engelsburg“ (1627).
Mit dem Verkauf an den Orden der Armen Schulschwestern U. l. Fr. erhielt das Haus die Bezeichnung „Klösterl“ (1838), das 1852/53 von der Stadt Amberg erworben wurde, um hier die „Maximilians-Rettungsanstalt für arme verlassene oder verwahrloste Kinder“ einzurichten. Ihre Geschichte endete 1936. In den Jahren 1937-1986 war das „Klösterl“ Sitz des „Heimatmuseums Amberg“, des späteren „Stadtmuseums“; 1950-1966 darüber hinaus der „Städtischen Volkbücherei“, der jetzigen „Stadtbibliothek Amberg“.
Dr. Johannes Laschinger