09 März 2016 19:30 Uhr

Neues Album: ""Eleven Crooked Things"" - Balloon Pilot, München

Nach 2013 ist die fünfköpfige Münchner Band zum zweiten mal im Luftmuseum und stellt dieses mal das neue Album vor.
– Beginn 19.30 Uhr

Musik zum Durchschnaufen
Ballon Pilot im Luftmuseum
In einem exklusiven Kammerkonzert im historischen Gebäude spielten die fünf Musiker aus dem Münchener Raum hautnah vor den Gästen und stellten ihre neue Platte „Eleven Crooked Things“ vor.
Und ohne große Worte startete dann auch die Musik – entspannte Klänge, Schlagzeug, Trompete, Bass, Keyboard, zwei Gitarren, drei Stimmen, das zeichnet Balloon Pilot aus. Matze Brustmann, Frontmann, Sänger und Komponist der fünfköpfigen Gruppe, stellte das Thema des Abends in den Raum. Beim Schreiben der neuen Songs beschäftigte ihn besonders die Frage nach dem Sinn des Universums. Die Lieder bekommen dadurch leicht verschobenen Charakter und entführen das Publikum in weite Sphären. Und das wurde auch gleich bei den ersten Takten klar. Mit „42“ beginnt Balloon Pilot tiefenentspannt in das Konzert und greift die ruhigen Töne im nächsten Lied wieder auf, um sich dann hinaufzuwiegeln voller Klang und Rhythmus in ein Mitwipp- und Mitsumm-Lied, das mit einem Tusch vorbei ist. Das Publikum schwelgt im Klang der neuen Songs und wartet mit dem Applaus vorsichtig, bis der letzte Akkord verklungen ist.
Matze Brustmann an drei verschiedenen Gitarren, der mit geschlossenen Augen ganz in seiner selbst komponierten Musik aufzugehen scheint und seine Texte mit sanfter Stimme ins Mikrofon singt und sie dabei ehrlich fühlt, im nächsten Moment wieder voll da ist und sich lächeln bei seinen Zuhörern bedankt. Er erzählt, wie das neue Album entstand – und dass die Band am liebsten im privaten Wohnzimmer komponiert, probt und produziert. „Da hat man viel Zeit, da verliert man sich gern und so kommen schnell vier Jahre zusammen bis zum neuen Album“, schmunzelt der Komponist.
Die Zeit, die sich die Musiker für die Komposition nahmen, spürt man in jedem einzelnen Song. Da kommt es nicht darauf an, eine Grenze von drei oder vier Minuten einzuhalten, sondern wird der Melodie Zeit gegeben, sich zu entfalten, den Zuhörer abzuholen und zu entführen. In dieser Zeit spielen die fünf mit dem Publikum, das auf den letzten Akkord wartet, der sagt, dass man endgültig wieder in der Realität ankommt – jedoch vergeblich. Balloon Pilot lassen die Zuhörer in der Schwebe, geben noch weitere Minuten im Raum zwischen Zeit und Wirklichkeit, Akkord und Realität, geben Luft zum Durchschnaufen, eine Atempause im Alltag.
Dass es nach guten eineinhalb Stunden zum letzten Lied kommen soll möchte keiner so wirklich wahrhaben, schließlich bedeutet das dann auch, dass man wieder zurück muss aus dem Universum von Balloon Pilot. Zum Glück geben die Musiker Ohrwürmer vom Feinsten mit auf den Weg. Lieder, die begleiten, Melodien, die über Träume wachen und durch schwere Tage helfen – Musik zum Auftanken und Abschalten. (Johanna Foitzik)

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