Hans-Walter Müller ist 1935 geboren. Er lebt und arbeitet seit über fünfunddreißig Jahren in La Ferté-Alais bei Paris, in einem Waldstück unterhalb eines Flugplatzes. Er lebt in einem aufblasbaren Volumen, das einen großen Raum umschließt, in dem er selbst die Bahnen der aufblasbaren Strukturen zusammenbaut, die entweder zu öffentlichen Räumen jeder Größe und Form werden, die in Frankreich und im Ausland realisiert werden, wie z. B. Theater, oder zu privaten Räumen.
Die Luftarchitektur ist eine biologische Konstruktion. Sie ist ein lebender Organismus, der von den Gesetzen der „GASE UND FLUSSIGKEITEN“ beherrscht wird. Sie besteht aus einer Flüssigkeit, der Luft, die von einer Haut eingeschlossen wird, und funktioniert wie jeder lebende Organismus mithilfe von Energie.
Die Luftarchitektur ist hydraulisch, nur die eingeblasene Luft trägt die Haut. Die Luftsäulen,“ die greifbar“, aber nicht fühlbar sind, weisen Achsen auf, die nicht senkrecht zum Boden verlaufen, sondern in eine Vielzahl von Richtungen ausgerichtet sind. Sie im rechten Winkel zur Tangente der Krümmung angeordnet.
Die Luftarchitektur ist eine Architektur der Spannungen. Die Luft, die einem winzigen Druck ausgesetzt ist, erzeugt in der Haut eine Spannung, die die herkömmlichen tragenden Wände überflüssig macht.
Die Luftarchitektur ist eine autonome Konstruktion, die von der Schwerkraft befreit ist und der Wirkung einer aufsteigenden Sensation unterliegt. Anstelle von Fundamenten, die in die Erde reichen, treten Ankerpunkte, die zurückhalten.
Die Luftarchitektur hängt von geometrischen und physikalischen Berechnungen ab, die die gleichzeitigen Fähigkeiten des Ingenieurs und des Architekten erfordern, die beide in der Kunst des Designers vereint sind.
Die Architektur der Luft ist vielgestaltig, sie ist nicht auf die Hemisphäre beschränkt. Sie ist in der Lage, große Spannweiten zu haben und weite Räume zu überspannen. Paradoxerweise gilt: Je größer ein Bauwerk ist, desto weniger Energie benötigt es.
VORTRAG: am Dienstag, 27.5.25, 19.30 Uhr wird Hans-Walter Müller eine Architekturvortrag im Luftmuseum halten.