25.5. – 14.9.2025

"Monsieur Luftarchitektur – Hans-Walter Müller" Architekt, Ingenieur, Künstler; 1967 bis heute

Zur Vernissage am Sa. 24.5.2025, 19.30 Uhr, laden wir herzlich ein.

Erste Einzelausstellung des visionären Luftarchitekten in Deutschland.

Hans-Walter Müller, geboren 1935 in Worms, ist Architekt und Ingenieur. Seit Ende der 1960er Jahre entwickelt er Formen der pneumatischen Architektur. Müller hat aufblasbare Volumen für Künstler wie Jean Dubuffet, Salvador Dalí und Maurice Béjart entworfen und hat seit 1973 seinen festen Wohnsitz in einer Luftstruktur auf einem Flugplatz südlich von Paris. In dem aufblasbaren Volumen, das einen großen Raum umschließt, fertigt er selbst die Bahnen der aufblasbaren Strukturen. Es entstehen öffentliche Räume jeder Größe und Form, die in Frankreich und im Ausland realisiert werden (Thetaer, Ausstellungen, Events, …). Die umfassende Ausstellung im Luftmuseum ist die erste große Präsentation dieses Ausnahmearchitekten in Deutschland. Die unzähligen Publikationen zur Pneuarchitektur haben ihn scheinbar schlichtweg übersehen. Umso erstaunlicher ist es, dieses Gesamtœuvre erstmals ins rechte Licht zu rücken.

Die Luftarchitektur ist eine biologische Konstruktion. Sie ist ein lebender Organismus, der von den Gesetzen der „GASE UND FLÜSSIGKEITEN“ beherrscht wird. Sie besteht aus einer Flüssigkeit, der Luft, die von einer Haut eingeschlossen wird, und funktioniert wie jeder lebende Organismus mithilfe von Energie.
Die Luftarchitektur ist hydraulisch, nur die eingeblasene Luft trägt die Haut. Die Luftsäulen die greifbar, aber nicht fühlbar sind, weisen Achsen auf, die nicht senkrecht zum Boden verlaufen, sondern in eine Vielzahl von Richtungen ausgerichtet sind. Sie im rechten Winkel zur Tangente der Krümmung angeordnet.
Die Luftarchitektur ist eine Architektur der Spannungen. Die Luft, die einem winzigen Druck ausgesetzt ist, erzeugt in der Haut eine Spannung, die die herkömmlichen tragenden Wände überflüssig macht.
Die Luftarchitektur ist eine autonome Konstruktion, die von der Schwerkraft befreit ist und der Wirkung einer aufsteigenden Sensation unterliegt. Anstelle von Fundamenten, die in die Erde reichen, treten Ankerpunkte, die zurückhalten.
Die Luftarchitektur hängt von geometrischen und physikalischen Berechnungen ab, die die gleichzeitigen Fähigkeiten des Ingenieurs und des Architekten erfordern, die beide in der Kunst des Designers vereint sind.
Die Architektur der Luft ist vielgestaltig, sie ist nicht auf die Hemisphäre beschränkt. Sie ist in der Lage, große Spannweiten zu haben und weite Räume zu überspannen. Paradoxerweise gilt: Je größer ein Bauwerk ist, desto weniger Energie benötigt es.

VORTRAG: am Dienstag, 27.5.25, 19.30 Uhr wird Hans-Walter Müller einen Architekturvortrag im Luftmuseum halten.

Das Buch “Hans-Walter Müller und das lebendige Haus” (im Museumsshop erhältlich) kombiniert Gespräche, Fotografien und Zeichnungen aus Müllers Archiv mit frühen Texten des Architekten und einem umfassenden Werkverzeichnis, das den Zeitraum von 1961 bis 2022 abdeckt. Damit bietet die Publikation dem deutschen Leser die erste umfassende Studie über das Lebenswerk des visionären Architekten und Vorkämpfers für lebendige Architektur.

Zum Ende der Ausstellung - Anfang September - ist ein Vortrag des Herausgebers und Autors Robert Stürzl über die Arbeit von Hans-Walter Müller vor dem Hintergrund der Geschichte luftgetragener Architekturen geplant.

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