Entgegen der griechischen Elementenlehre, geht der japanische Buddhismus nicht von vier, sondern fünf Elementen aus. Das Element Luft wird hier in „fu“ (Wind) und „ku“ (Leere) unterteilt. fu“ repräsentiert die anwachsende Atmung. „ku“ hingegen beschreibt die Leere „aus welcher Energie besteht“, den Äther. Dieser bezeichnet die „obere, reine Luft“ oder auch den „Himmel“. Der Leere wird im östlichen Denken somit eine besondere Bedeutung beigemessen. Die Künstlerin interessiert sich explizit für diese Leere, das Nicht-Existente und dem damit verbundenen Raum. Der Luftraum innerhalb der Erdatmosphäre wird Grundlage ihres Schaffens. Luft besteht aus Teilchen, welche in unserer Wahrnehmung, meist erst durch deren Begrenzungen existent werden. Luftraum wird durch das ihn Umgebende sichtbar, Körper und Dinge durch deren Zwischenräume, welche sie voneinander trennen. Monika Supé`s Medium ist das Lineare. Von einem undefinierten Ganzen – ob Blatt oder Luftraum, trennt sie mittels Linie etwas ab. Linien, welche teilweise selbst aus Luft bestehen, da sie aus schattenwerfenden Objekten entstehen. Klein- und großformatige, sowie zwei- und dreidimensionale Objekte formen eine Begrenzung und Neuschaffung der Räume gleichermaßen.
Monika Supé ist promovierte Architektin mit Lehraufträgen an staatlichen, sowie privaten und öffentlichen Institutionen. Ihr Vorträge und Seminare befinden sich im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Architektur und Kunst. Ihre Werke sind nationalen und internationale Ausstellungen zu sehen, u. a. im Museum Rijswijk (Niederlande), Metropolitan Theatre in Tokyo (Japan), Goethe Institut Paris (Frankreich), ect. Die Künstlerin konnte sich mehrfach bei Wettbewerben als Finalistin durchsetzen und erhielt zahlreiche Förderungen und Preise, u. a. von der TU Kaiserslautern für herausragende Leistungen in der Grundlagenforschung.
Fotos: M. Rebmann